„Aktuelle europäische Bands vorzustellen heisst immer häufiger, Stilbegriffe aneinanderzureihen,
die sich zur individuellen Spielweise einer Gruppe addieren, mischen, im besten Fall durchdringen.
Das Kölner Septett Novotnik 44 gehört zu denen, die sich jeder eindeutigen Festlegung entziehen.
Auf dem Debütalbum streift es Klezmer und Polka, Jazz und Rock, freie und nicht so freie Improvisation, Neue Musik und proletarischen Eisler - nicht ohne Augenzwinkern, versteht sich.
In vergleichsweise konventioneller Besetzung, aber voller Ideen collagiert, kontrastiert und verknüpft es die heterogenen Momente zu einer anregenden Melange.“

Fono Forum 7/99

„viel Vergnügen, immer wieder neue Details zu entdecken, hatte ich selten in den letzten Jahren bei deutschen Jazz-Gruppen.
Novotnik 44, gegründet von Udo Moll 1993 - erst jetzt ist das CD-Debut da, und man hat in der Tat ein ziemlich reifes Ensemble vor sich.
Das ist bestimmt keine teure Studioproduktion, und daraus kann man nur den Rückschluß ziehen,
daß dieses Ensemble schon in sich ausbalanciert ist -einen Klang hat. (....)
Kompliment, das ist wirklich ein Weg aus der Sackgasse von Jazz und Neuer Musik.“

Michael Rüsenberg/WDR

„wenn man die musikalische Stilvielfalt, die das Kölner Ensemble Novotnik 44 in seine Kompositionen hineinzupacken vermag, aufdröselt und in ihre Einzelteile zerlegt,
hätte man das Repertoire für eine Menge Bands, die stilistisch wenig miteinander zu tun haben:
Es klingt, als wären hier mindestens eine Zirkuskapelle, ein Haufen abgedrehte Freejazzer,
Klezmermusikanten, versprengte Symphoniker und ein Paar anarchistische Bebopper aufeinandergetroffen, hätten ihr Wissen zusammengeworfen und sehr schlüssig und dabei spannend Musik außerhalb der gängigen Bewertungsmaßstäbe geschaffen.
Wie virtuos, einfallsreich und humorvoll dem Septett dies gelingt, kann in der Stunde vor Mitternacht geprüft werden,
wenn Auszüge aus ihrer Debüt-CD vorgestellt werden.“

Beate Sampson / Bayerischer Rundfunk

„ so macht es durchaus Spaß, die von Zitaten nur so triefenden Stücke des Komponisten - respektive Improvisatorenensembles Novotnik 44 zu hören. Ob Jazz, gar Free Jazz, Hanns Eisler oder Europäische Folklore, alles findet seinen Platz. (...)
Sie vereinigen mal elegante, mal aufwühlende Improvisationen, Versatzstücke aus rührenden Melodien oder eigene, nicht uninteressante Themen.
Die Stücke sind aufwendig arrangiert und geschickt produziert. Stets wissen die sieben Musiker dem Ganzen noch den ein oder anderen charmanten Gedanken hinzuzufügen, was die Musik noch kurzweiliger macht. (...) schon die nächste Melodie,
das nächste Zitat und der nächste Einfall sorgen für einen Stimmungswechsel. Was eben aufgesetzt wirkte, macht auf einmal Sinn (und umgekehrt). Das letzte Stück ist die Eisler-Komposition "Ohne Kapitalisten geht es besser", dem ist nichts hinzuzufügen.“

Felix Klopotek / STADTREVUE Köln 5/99

„Die deutschen Vorzeige-Experimentatoren Heiner Goebbels/Alfred Harth haben endlich Nachfolger bekommen.
Und das aus Köln! Das Septett um Trompeter Udo Moll richtet die grellen Spots zwar schon mal auf die folkloristische Genügsamkeit a la Klezmer, um ihr stante pede den Gnadenschuß zu erteilen.
Vor allem sind es besonders die Geister von Ornette Coleman an aufwärts, die hier den erfrischenden Ton angeben. Eine würzige Jazz-Reise mit nachhaltiger Wirkung.“

Überblick (Düsseldorf) 8/99 (Guido Fischer)

„Was bei John Zorn in seiner entsprechenden Phase hart gegeneinander gebrochen wurde, erfährt beim Musikerkollektiv um den Kölner Komponisten Udo Moll eine milde Behandlung, die in fließenden Übergängen die Musik bisweilen fast unmerklich in ihr Gegenteil verkehren lässt.
Novotnik 44 hat Stil, Seele und beweist europäisches Traditionsbewusstsein. Post-Impro-Post-Rock-Post-Jazz-Folklore für Leute mit offenen Ohren, stimmungsvoll und schwelgend in Szene gesetzt von sieben hervorragenden Instrumentalisten.“

Der Kurier (Karlsruhe) 5/99

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